Wie lebe ich meinen Traum

Wie lebe ich meinen Traum? NIEMALS! So macht Leben trotzdem Sinn

In diesem Artikel erfährst du:

  • wieso es Zeit ist, deinen Lebenstraum für ein und allemal zu begraben 
  • wieso alle nach Glück suchen & es nicht finden
  • Wege deine wahren Wünsche wiederzufinden inmitten des “Pretty Dreamland” der anderen
  • wie du den Fuß aus der Frust-Blase ziehen und trotz vermeintlich unerreichbaren Zielen Sinn und Bälänz finden kannst

Alles glänzt: DER TRAUM VOM PERFEKTEN LEBEN, oh yeah!

Bilder sprechen Bände oder? 

Die Sonne scheint. Ich sitze mit meinem stylischen Laptop mit dem Obst aufm Deckel vorm stylischen Camper Van. Vor mir der Badesee. Die Vögel zwitschern. WLAN-Signal auf 100.

Mache ein stylisches Foto mit dem stylischen Handy mit dem Obst auf der Hülle. Für mein stylisches Insta Profil. So geht Traumleben, baby!

Aber hä… was soll der flaue Magen jetzt? Ich soll doch glücklich sein verdammt?!

traum leben vanlife

Die Welt ist dein Zuhause: Traum-Arbeitsplatz für digitale Nomaden… ja nee is klar… träum weiter!

Knapp daneben, Traum-Leben

Bilder sind so echt wie Kurkuma auf weißem T-Shirt…

Die Sonne scheint. Ich sitze vorm beuligen Lieferwagen in der bullen Hitze. Eingezäunt von Baustellenband, dass die Parzellen des Campingplatzes markiert. Die kleinen Hühnerställe, auf denen die Wohnungen auf Rädern sich aneinanderreihen.

Der Campingtisch wackelt, der Rücken schmerzt. Der 5-Euro-Stuhl viel zu niedrig fürs Arbeiten am Bildschirm. Gedanken-Blues hämmert gegen meine Hirnrinde: „Die anderen Urlauber halten dich für bekloppt. Schäm dich für dein hässliches Beulenauto. Verkorkster Freak!“

Ich setze mich in Szene fürs perfekte Insta-Bild. Shit, das T-Shirt passt nicht zum Farbschema meines Feeds. Die Fetthaare von 4 Tagen ohne Wasser übergebügelt mit nem fett geilen Fotofilter.

Hinterfrage pretty Pictures!

Angefeuert durch den #Vanlife Hype aka Leben im Wohnmobil oder schlicht AUTO sitze ich nun hier. Bastele an meinem TRAUM. I bims, digitale Nomadin. Voll online und on DREAM MODUS, you know! Bekomme online glückliche Gesichter serviert. Und erwarte nun, dass meine Mundwinkel 24/7 gen Himmel tanzen.

Wenn die glücklich können, kann ich dat schon lange! Zum Glück hält sich mein Glück auf Sparflamme. Hä, wieso? Is Glück ne Lüge? Mein ganzes Leben im A…? Traum, wo bist du?

Erkenntnis im Campingstuhl oder die geile Garantie vom Unglück

Probläm is: Wir wollen DEN ULTIMATIVEN Traum. Messlatte hoch 2000%! Scheitern garantiert. Schiss vorm Scheitern mehr als garantiert.

Dadurch fangen wir erst gar nicht an, Wünsche umzusetzen. Oder werden mega gefrustet, gestresst und k.o. – wenn was anders läuft als erwartet – oder weil wir unbewusst dem Traum einer/eines anderen hinterher rennen. Den es womöglich in se real life sowieso nüscht jibt. Im NullkommaNichts ist das Unglück vorprogrammiert.

Da klopft meine achtsame Antenne an. Die Erkenntnis im Klappstuhl schiebt sich durchs Camper WLAN zurück in meine Hirnzentrale. Erstens: Am Ende ist Glück, nicht nach Glück zu verlangen.

SINNSPRUCH ALARM, HASHTAG SINN DES LEBENS – LABER RHABABER. Die Schaltzentrale da oben, die unaufhörlich Erwartungen, Vorstellungen und Bilder produziert.

Denn der Traum vom Glück ist eigentlich so simpel: Erwartungen loslassen.

Die Anleitung-Zum-Leben nicht aus Youtube-Videos, Podcast Geschnacke, Insta-Bildchen kopieren sondern kopfüber durchs Leben stolpern. Mit dem Po im Fettnäpfchen und dem Kopf auf dem Berg.

Jaja, weiß der Verstand allet irgendwie. Als Leser denkst du dir vielleicht: „Ja Mädel, glaub doch nicht alles, was die Scheinwelt da labert.“ Recht haste. Die Falle von „Wie-Was-Sein-Soll“ schnappt trotzdem immer wieder zu. Bei mir. Und bei dir. Sonst würdest du diesen Text wohl nicht lesen, wa?

Und das ist mein Erkenntnisquark No. 2: Wir werden nie frei von Erwartungen sein. Wir werden uns immer vermeintliche Traumszenarien ausmalen. Illusionen verfolgen. Und diese nicht erreichen. Dann werden wir „scheitern“. „Nicht genug sein“. Enttäuscht von uns und anderen. Unglücklich sein. Immer und immer wieder.

Tja, so wird das Leben aber doch nie langweilig, oder? – Äh, WATT?

Traum-Blase geplatzt, aber trotzdem glücklich? Achtsam Erwartungen loslassen

Na wenn es eh kein ideales Leben gibt – muss ich auch nicht danach hetzen! Darf mir weniger Druck machen. Mich nicht klein und wie ein Nichts fühlen. Weil ich angeblich nicht den TRAUM erreicht habe. Nee, keine Ansage zum Füße hoch und Leben verpennen. Und eine Vision vom guten Leben zu haben ist natürlich auch mega! Aber stattdessen darf ich mich freundlich motivieren und das innere Druckventil dabei öffnen.

Wir dürfen „scheitern“, Staub abklopfen und weitergehen. Wünsche und Ziele angehen. Auch wenn wir keinen Plan haben. Den vermeintlichen Spinnerkram einfach tun.

Eine Spielwiese eröffnen für die Möglichkeit, dass dich was Unscheinbares oder Ungeplantes erfüllen kann.

Den Fokus finden, was sinnstiftend ist. Ohne vorgefertigtes “So-Soll-Muss-Das”. Indem ich es einfach MACHE. Ausprobiere. Was wage. Für mich losgehe aber auch als Beitrag für das Wohl anderer. Was das ist, das weißt nur du, macht FÜR DICH Sinn. Lass dich in Social Media und co. inspirieren, aber lass DEINE innere Stimme laut werden.

Eine achtsame Brille kann dabei helfen, seltener in die Traum-Frust-Falle zu tappen. Dich, dein Denken, deine Erwartungen zu verstehen & sie loszulassen. Achtsamkeit kann helfen, einen Druckablass zu entwickeln für Erwartungen von innen und außen. Erwartungen, die vielleicht deinen Blick vom Traum vernebeln, während du ihn lebst – er aber an dir vorbei rauscht.

MIND-MUCKIS ZUM MITNEHMEN

  • Nimm dir bewusst Momente in Stille. Sei mit dir und mach es zur Gewohnheit. Ohne Handy. Ohne TV, ohne Ablenkung. 

Mache zB regelmäßig eine 10-minütige Atemmeditation. Und beobachte dein inneres Erwartungs-Blabla von außen.

  • Oder zoom deine Aufmerksamkeit bewusst ins HIER UND JETZT! Nimm dafür zum Beispiel den Körper zur Hilfe: Spüre deinen Atem wie das Heben und Senken des Bauches. Übe dies z.B. bewusst im Alltag wie beim Warten in der Supermarktkasse, Bus- oder Bahnfahren, auf dem Sofa oder bei diesem Bodyscan.

Wenn du regelmäßig meditierst, kann sich diese bewusste Aufmerksamkeit immer öfter automatisch zeigen. So wie du sonst automatisch direkt an die Decke gehst – kannst du auch üben, automatisch tief durchzuatmen 😉

  • Next Step während der Meditation als auch bei achtsamen Momenten im Alltag: Schau dir die Gedanken wertfrei an. JA, nicht so einfach. Aber übe, bleib dran! Unser Geist ist biologisch bedingt auf Gefahr getrimmt, d.h. auf Negativität. Dafür kannst du nix! Aber du kannst dem entgegensteuern!

Wenn es dir hilft, benenne Gedanken: „Ich schaffe das nicht – Oh, hallo Zweifel, hallo negativer Gedanke“

  • Lausche dir selbst und deinen Gedanken ohne dich für negatives Denken oder abschweifende Gedanken zu verurteilen. Sei freundlich und mitfühlend mit dir. Lass deine perfektionistischen Erwartungen los. 

Nachdem du achtsam deine Aufmerksamkeit zu dir gelenkt hast, frage dich:

  • SIND DIESE GEDANKEN WAHR? WIESO BIN ICH SO GEFRUSTET?
  • WAS WILL ICH ERREICHEN? MUSS ICH ÜBERHAUPT XY „ERREICHEN“?
  • MACHE ICH MIR DRUCK FÜR MICH ODER FÜR ANDERE?
  • SIND DAS MEINE ERWARTUNGEN, ÜBERZEUGUNGEN?
  • WAS IST MIR EIGENTLICH WICHTIG? WAS MACHT MICH GLÜCKLICH?
  • IST DAS SCHON IN MEINEM LEBEN? WENN JA, WANN UND WIE? WANN FÜHLE ICH MICH LEICHT?

Genauso kann es helfen, aktiv NICHT NACHZUDENKEN & UNBESCHWERT einfach zu machen, was du liebst.

Kopflos mit Herz aus dem DAS-MACHT-MAN-NICHT ins DAS-MACHE-ICH-YEAH:

Quatsch machen, Genußmomente mit Essen, Action, netten Peoples, dich kreativ ausleben von Buntstift über Auto Schrauben bis zu dänzmäßg abzappeln – whatever! Mach, was Bock macht und lass den Gedanken „Passt das jetzt? Darf man das so machen?“ hinter dir. Erlaub’s dir BÄM!

Und ganz vielleicht: Lebst du JETZT gerade deinen Traum!? Ohne, dass du es erwartest hast?

Fazit: Traum geplatzt, Herz an!

Diese Vorstellung vom Traum-Leben kann ganz schön Schiss verursachen. Entweder wir fangen erst gar nicht an zu leben oder frusten komplett vor uns hin – weil das Leben dem großen Traum nicht entspricht! Dilemma Forever!

Für mich ist mein Frust ein Weckruf. Was braucht es denn nun, damit ich glücklich bin? Wenn vermeintlich alles schief läuft – wie sieht denn MEIN gutes Leben aus? Dabei hilft mir, mich regelmäßig und aktiv in Achtsamkeit zu üben. Mich zurückbesinnen auf meine Vorstellung vom Glück und überprüfen, ob die überhaupt real ist.

Die Steps sind immer wieder die Gleichen: Innehalten, wahrnehmen, wertlos annehmen, hinterfragen/erkennen und mich neu ausrichten.

Easy ist das nicht. Und diese Praxis bewahrt mich auch nicht vor Frusti aus Perfektoland. Doch ich kann den Dschungel aus hohen Erwartungen, Druck und gleichzeitiger Leere sortieren. Und meiner inneren Stimme das Mikro (zurück)geben.

Hinterfrage dich immer wieder: Was oder wem renne ich hier hinterher?

Beam dich mit Hilfe von Achtsamkeit ins HIER und JETZT. Lerne deine innere Druckkabine kennen & setze einen Fuß aus der Frust-Erwartungs-Blase.

Nimm den Druck raus. Statt vorbeizurennen an dem unerreichbaren Traum – spüre dein Leben. Den Moment. Vielleicht ist hier der Traum versteckt, der dein Herz vibrieren lässt?

Ich sitze im wackligen Campingstuhl am beuligen Camper Van und während ich diese Zeilen tippe, bin ich mir gewiss: Dieser Moment ist schön und scheiße zugleich. Dies ist Leben. Leben, das ich mir ausgesucht habe. In dem ich falle. Und wieder aufstehe. Mit offenen Augen und offenem Herzen.

Bist du dabei? 😉

Bildquellen: privates Fotomaterial der Autorin

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